Ein paar Millionen Fichten...
...aber nur 45 000 Einwohner, gerade einmal etwa 90 Menschen auf einem Quadratkilometer. Das ist Wittgenstein, am äußersten Südrand von Nordrhein-Westfalen.
Wanderer mit oder ohne Kamera können einige tausend Wald- und Wirtschaftswege unter die Sohlen nehmen. Wenn man die ausgeschilderten Wege verlässt, kann es passieren, daß man nach ein paar Kilometern feststellen muß, im Kreis gelaufen zu sein und das trotz moderner Technik im Rucksack. Auch findet das geliebte Handy nicht überall Anschluß an die weite Welt.
Seit der sogenannten Energiewende werden auch hier in einem atemberaubendem Tempo riesige Windräder aufgestellt, die das Landschaftsbild schon "nachhaltig" verändert haben. Kein schöner Anblick, aber der Mensch scheint sich an alles zu gewöhnen und was heute noch Widerstand erfährt, wird wohl schon von der nächsten Generation für vollkommen normal angesehen werden. Trotzdem kann man noch sagen: Gute Voraussetzungen also für alle, die Ruhe und Naturerfahrung suchen, ob alleine, zu zweit oder in der Gruppe. Sonnenanbeter haben hier in der Gegend nicht die besten Karten. Das Klima ist im allgemeinen der Höhenlage entsprechend etwas rauher.
Wenn man Glück hat, kann man in der näheren Umgebung des Rothaarsteiges die wild lebende Wisentherde bestaunen. Die Chancen für Begegnungen mit weniger prominenten Waldbewohnern oder den, bei der Forstlobby allseits beliebten Mountainbikern oder Naturfotografen sind allerdings etwas höher. Die Regel ist aber, daß man durchaus 10-15 km durch den Wald wandert und keine Menschenseele weit und breit zu sehen ist. Es ist genügend Platz für all diejenigen, die sich, aus welchen Gründen auch immer, in der Natur aufhalten.